Zukunft.Ressourcen 2025

Nachhaltig produzieren: Wirtschaft im Kreislauf

Dienstag
04. November 2025

08:30
Registrierung
09:00
Impuls-Keynote
Forschung, Technologie und Innovation für die Ressourcenwende

Forschung, Technologie und Innovation (FTI) nehmen eine wichtige Rolle für die Umsetzung einer kreislauffähigen Wirtschaft ein. Dies beginnt bei flexiblen und transparenten Gestaltungsprinzipien für Produkte, die Langlebigkeit, Reparierbarkeit und letztlich auch stoffliches Recycling ermöglichen, und endet bei effizienten Maschinen und Anlagen für das Recycling. Der Vortrag zeigt Fördermöglichkeiten für FTI-Projekte durch das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur auf und präsentiert einige Beispiele rezenter österreichischer sowie europäischer Vorhaben. Dies illustriert insbesondere die hohe Bedeutung von digitalen Technologien und Lösungen.

Portrait Ingo Hegny, Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur
Ingo Hegny
Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI)
09:15
Eröffnung und Begrüßung
Markus Achleitner
Markus Achleitner
Wirtschafts-Landesrat
Harald Hauke Altstoff Recycling Austria AG
Harald Hauke
Altstoff Recycling Austria AG
Kurt Bernegger
Bernegger GmbH
Dorian Wessely, Cluster-Manager Cleantech-Cluster, Business Upper Austria
Dorian Wessely
Business Upper Austria
Wolfgang Bohmayr, Cluster-Manager Kunststoff-Cluster, Business Upper Austria
Wolfgang Bohmayr
Business Upper Austria
09:35
Zukunft und Ressourcensicherung­
Lösemittelbasiertes Recycling – Ein innovativer Ansatz zur Verwertung von Kunststofffraktionen aus Verbundabfällen

In Europa fallen jährlich mehr als 30 Millionen Tonnen Kunststoffabfall an. Lediglich ein Viertel davon wird recycelt. Der Rest wird verbrannt oder landet auf Mülldeponien. Ein Grund dafür ist die Inhomogenität der Abfälle, die oft als Verbunde vorliegen. Das Fraunhofer IVV untersucht, wie innovative Recyclingmethoden die Kreislaufwirtschaft fördern können. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem lösemittelbasierten Recycling. Dieses ermöglicht eine selektive Trennung von Kunststofffraktionen aus verschiedenen Abfallströmen. In dem Vortrag werden aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert und aufgezeigt, wie diese Technologien zur nachhaltigen Verwertung von Verbundabfällen beitragen und welche Potenziale sie für die Zukunft der Kunststoffwirtschaft bieten.

Martin Schlummer
Martin Schlummer
Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV
Maximilian Wende, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV
Maximilian Wende
Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV
Schrott als wesentlicher Hebel für die Dekarbonisierung der Stahlindustrie

Im Rahmen der Dekarbonisierung ist Schrott einer der wichtigsten Kreislaufrohstoffe für eine CO2-arme Stahlproduktion. Um diesen Schrott verfügbar zu machen, sind neben Upcycling-Prozessen auch belastbare Logistikstrategien die Grundvoraussetzung. Die voestalpine setzt diese strategischen Eckpfeiler konsequent mit ihren Partnern um und ist damit fit für die Zukunft. Im Vortrag werden die Herausforderungen an Qualität, Lagermanagement und Logistik näher beleuchtet, die sich aus der Sicht der voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH ergeben.

Christoph Priemetshofer, voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH
Christoph Priemetshofer
voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH
(S)PS auf die Straße bringen – Technologie Roadmap: Sustainable Packaging and Food Processes

Im Jahr 2021 hat sich die Circular Region ein großes Ziel gesetzt: Der Inhalt des gelben Sacks soll zu 100 % recycelt werden können! So eine Vision kann nicht ohne klare Maßnahmen umgesetzt werden. In mehreren Workshops wurde daher ein umfassender Katalog erstellt: die "TRM Sustainable Plastics Solutions (SPS)". Seit der Erstellung der ersten Roadmap sind vier Jahre vergangen, vieles hat sich verändert, einige Maßnahmen wurden umgesetzt, andere sind im Jahr 2025 nicht mehr relevant. Deswegen wurde die alte Roadmap überarbeitet, um das Thema „Food Processes“ erweitert und im Rahmen von vier Workshops aktualisiert. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten wurde evaluiert, was noch benötigt wird, um die Vision von 2021 weiter voranzutreiben und die (S)PS auf die Straße zu bringen. Das Ergebnis ist die Technologie-Roadmap Sustainable Packaging and Food Processes.

Eggel Melanie ©Business Upper Austria
Melanie Eggel
Business Upper Austria
Reisinger Annalena ©Business Upper Austria
Annalena Reisinger
Business Upper Austria
10:40
Pause
10:50
Ströme und Recht
Abfall oder Ressource? Rechtliche Weichenstellungen für die Kreislaufwirtschaft

Die rechtliche Abgrenzung zwischen Abfall, Abfallende und Produkt ist zentrales Element der Kreislaufwirtschaft. Der Vortrag gibt einen Überblick über die aktuelle Rechtslage, analysiert die Bedeutung der Abfalldefinition für die Rückführung von Stoffen in den Wirtschaftskreislauf und beleuchtet praktische Herausforderungen bei der Anwendung und Durchsetzung. Zudem werden aktuelle und geplante rechtliche Entwicklungen auf EU-Ebene – wie der Critical Raw Materials Act und die Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) – beleuchtet.

Marie Sophie Reitinger, DORDA Rechtsanwälte GmbH
Marie Sophie Reitinger
DORDA Rechtsanwälte GmbH
Europäische Verpackungsverordnung – Chance oder Risiko für die Wirtschaft?

Die neue EU-Verpackungsverordnung (PPWR) bringt tiefgreifende Veränderungen für Unternehmen mit sich: verpflichtende Rezyklatanteile, ökologisch gestaffelte Tarife, erweiterte Kennzeichnungspflichten und verbindliche Quoten. Was bedeuten diese Vorgaben für die Wirtschaft? Welche Auswirkungen sind zu erwarten? Und wie lassen sich die ambitionierten Recyclingziele in der Praxis umsetzen? Der Vortrag bietet fundierte Einblicke in regulatorische Anforderungen und zeigt Chancen für eine nachhaltige Transformation der Verpackungswirtschaft auf.

Dieter Schuch, Altstoff Recycling Austria AG
Dieter Schuch
Altstoff Recycling Austria AG
11:40
Mittagspause
12:40
Ihre Wahl im Programm
Betriebsbesichtigung TriPlast GmbH
Betriebsbesichtigung Bernegger GmbH
Workshop: Effectuation für zirkuläre Geschäftsmodelle

Im Workshop skizzieren die Teilnehmenden in Teams zirkuläre Geschäftsmodell-Ideen auf Grundlage der im eigenen Unternehmen verfügbaren Ressourcen. Nach einem kurzen Intro zum theoretischen und methodischen Hintergrund geht es an die praktische kreative Arbeit. Dabei spielen sowohl "softe" Faktoren wie Datenmanagement, Umgang mit Transparenz, Aufbau von Partnerschaften und Vertrauensbildung, als auch technische Herausforderungen wie variable (Sekundär-)Materialqualität, Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung und Design for Circularity eine Rolle. Insgesamt geht es darum, durch die Umsetzung von Kreislaufwirtschaftsprinzipien die Resilienz des eigenen Unternehmens zu festigen und zu stärken.

Portrait Birgit Gahleitner, Quality Austria Holding GmbH © Antje Wolm
Birgit Gahleitner
Quality Austria Holding GmbH
Potrait Christiane Rau, FH OÖ Studienbetriebs GmbH – Studiengang Sustainable Solutions (Campus Wels) © Antje Wolm
Christiane Rau
FH Oberösterreich
15:10
Pause
15:20
Ökonomie und Digitalisierung
Traceability & Digitaler Produktpass – Enabler der Kreislaufwirtschaft

Für Nachhaltigkeit braucht es Daten! Die Industrieinitiative R-Cycle hat das Ziel, eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Kunststoffprodukten und -verpackungen entlang des gesamten Lebenszyklus zu ermöglichen. Mithilfe von offenen und globalen GS1-Standards kann ein sicherer, effizienter und standardisierter Datenaustausch über Unternehmensgrenzen hinweg erfolgen. Dank globaler Interoperabilität können alle Teilnehmer der Wertschöpfungskette einfach eingebunden werden und erhalten und teilen automatisiert präzise Informationen, etwa zur Materialzusammensetzung und zu Herkunftsnachweisen. So entstehen Transparenz, Kosteneinsparungen und regulatorische Sicherheit – die Grundlage für eine echte Kreislaufwirtschaft!

Klaus Fellner, ENGEL Austria GmbH
Klaus Fellner
ENGEL Austria GmbH
Möglichkeiten und Limitierungen von KI im Metallrecycling von Post-Consumer-Abfällen

In der Wahrnehmung der Bevölkerung ist beim Metallrecycling scheinbar alles gelöst - die Recyclingquoten sind hoch. Derzeit werden viele metallhaltige Hightech-Produkte wie beispielsweise Altfahrzeuge oder Elektroaltgeräte zwar recycelt, jedoch vielfach lediglich "downgecycelt". So wird aus Fahrzeugen, die im Regelfall hochwertigste Stähle enthalten, nur eher minderwertiger Baustahl. Auf der anderen Seite hat die Europäische Union viele Metalle auf ihre Liste der kritischen Rohstoffe gesetzt, da sie von Importen abhängig ist und die Versorgung mit diesen Stoffen zukünftig nicht immer gewährleistet werden kann. Im Vortrag werden die Entwicklungen in diesem Bereich aufgezeigt und dargestellt, wie Künstliche Intelligenz und Digitalisierung in der Zukunft eine große Rolle spielen werden.

Portrait Alexia Tischberger-Aldrian, Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft
Alexia Tischberger-Aldrian
Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft
16:10
Zirkuläre Geschäftsmodelle
Impulse für zirkuläre Wertschöpfung

u.a. mit Ergebnissen des Workshops

Portrait Birgit Gahleitner, Quality Austria Holding GmbH © Antje Wolm
Birgit Gahleitner
Quality Austria Holding GmbH
Potrait Christiane Rau, FH OÖ Studienbetriebs GmbH – Studiengang Sustainable Solutions (Campus Wels) © Antje Wolm
Christiane Rau
FH Oberösterreich
16:30
Ausklang und Netzwerken
Resümee
Dorian Wessely, Cluster-Manager Cleantech-Cluster, Business Upper Austria
Dorian Wessely
Business Upper Austria
Wolfgang Bohmayr, Cluster-Manager Kunststoff-Cluster, Business Upper Austria
Wolfgang Bohmayr
Business Upper Austria